Erstmalig solares Kerosin aus Sonnenlicht, Wasser und CO2 in Solaranlage SUN-to-Liquid produziert – bahnbrechender Erfolg in solarer Kraftstofftechnologie

Erstmalig solares Kerosin aus Sonnenlicht, Wasser und CO2 in Solaranlage SUN-to-Liquid produziert – bahnbrechender Erfolg in solarer Kraftstofftechnologie

13. Juni 2019 – Deutsches Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR)

Bereits im Rahmen des voran gegangenen Projektes SOLAR-JET konnten Forscher die Technologie zur Erzeugung von solarem Kerosin entwickeln und unter Laborbedingungen erstmalig auch Kerosin produzieren. Das Projekt SUN-to-Liquid greift diese Erfahrungen nun auf. In dem von der Europäischen Union und der Schweiz geförderten Projekt sind mehrere Institutionen beteiligt, so unter anderem auch das DLR und die ETH Zürich. Mittels einer für das Projekt eigens errichteten Solaranlage wurde nun auf dem Gelände des IMDEA Energy Instituts in Mósteles (Spanien) der zuvor gelungene Prozess im großtechnischen Maßstab umgesetzt und aus Wasser, CO2 und konzentrierten Sonnenlicht solares Kerosin erzeugt.

” Die Demonstration dieser Technologie könnte große Auswirkung auf den Transportsektor haben, speziell für die Luftfahrt und die Schifffahrt, die auf langen Strecken weiterhin auf flüssige Kraftstoffe angewiesen bleiben. Wir sind dem Ziel, von einem Energie-Einkommen nachhaltig zu leben, anstatt unser fossiles Energie-Erbe zu verbrennen, einen Schritt nähergekommen. Das ist ein notwendiger Schritt, um unsere Umwelt zu schützen.”

Dr. Andreas Sizmann – Projektkoordinator von Bauhaus Luftfahrt

Ein Heliostatenfeld, bestehend aus Spiegeln, welche dem Sonnenverlauf nachgeführt werden, konzentriert das einfallende Sonnenlicht auf einen Solarturm. Durch die sehr hohe solare Strahlungsintensität können in einem nachgeschaltetem Reaktor Temperaturen von über 1500 Grad Celsius erreicht werden. Diese hohe Temperatur wird benötigt um aus Wasser und CO2 in einer thermochemischen Redoxreaktion ein Synthesegas herzustellen, welches im Wesentlichen aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid besteht. Dieses Gas wird wiederum in einer speziellen Fischer-Tropsch-Anlage in Kerosin umgewandelt.

Durch das neue Verfahren bzw. den daraus produzierten Kraftstoff SUN-to-Liquid werden die CO2-Emissionen im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen um mehr als 90 Prozent reduziert. Ein weiterer Vorteil des Verfahrens ist, dass keine Flächenkonkurrenz zu anderen Nutzungsarten besteht. Aufgrund der hohen Sonneneinstrahlung eignen sich besonders Wüstenstandorte für die solare Kraftstoffproduktion. Zudem könnte die globale Kerosinnachfrage durch die solaren Kraftstoffe gedeckt werden. Die bestehende Kraftstoffinfrastruktur könnte weiterhin genutzt werden.

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Über den Autor

Claudia Domröse leea-mitarbeiter