Heizen und kühlen mit Umweltwärme – die Seethermie

Heizen und kühlen mit Umweltwärme – die Seethermie

05. Juli 2019 – Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V.

Betrachtet man die Meldungen zur Energiewende, wird hier häufig nur von Erfolgen in Strom- und Verkehrssektor berichtet. Die Wärmewende wurde jedoch nicht in dem Maße, in dem sie nötig wäre, umgesetzt. Daher lohnt es sich, für innovative Ideen doch mal über den Tellerrand zu schauen – so zum Beispiel in die Schweiz.

Im Nachbarland setzt man zunehmend auf die Gewinnung von Wärme aus Gewässern- die sogenannte Seethermie. Der Vorteil liegt auf der Hand. Der Klimawandel wird auch immer wieder mit steigenden Wassertemperaturen in Verbindung gebracht. Warum diese Wärme nicht also nutzen? Technische Lösungen zur regenerativen Wärmegewinnung sind vorhanden. Neben der Solarthermie und Nutzung von Biomasse zur Wärmeerzeugung spielt die Wärmenutzung mit Wärmepumpen (Geothermie) eine immer größere Rolle. Und eben diese Technik wird in der Gewinnung der Seethermie eingesetzt – mit Erfolg. Ein weiterer Vorteil der Seethermie: Im Sommer kann diese auch zum Kühlen genutzt werden. Da die Seekühlung nur etwa 20 % der Anwendungen ausmacht, ist eine Aufheizung der Seen nicht zu erwarten.

In der Schweiz gibt es mittlerweile 40 bis 50 Installationen, mit steigender Tendenz. Das Konzept wird sowohl von Gemeinden, Energieversorgern und in Bürgerenerieprojekten unterstützt als auch von der Wasserforschungs-Institut EAWAG und einer Forschungsinstitution im Bereich der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) wissenschaftlich begleitet. Die aus Seethermie gewonnene Wärme wird für die Versorgung von Nahwärmenetzen ganzer Stadtteile oder einzelner Wohnlösungen genutzt. Schwimmbäder, Sportzentren und Gewerbebetriebe werden so ebenfalls versorgt. Gekühlt wird hingegen beispielsweise der Supercomputer PIZ Daint in Lugano. Die Anwendungen sind jedenfalls vielfältig und auch in Deutschland gibt es Gewässer, die sich für diese Anwendungen eignen. Es bleibt abzuwarten, ob diese Technik auch hierzulande Einzug hält.

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Über den Autor

Claudia Domröse leea-mitarbeiter