Neues Szenario des BEE: Erneuerbare Energien müssen verstärkt ausgebaut werden um das Ziel 2030 bezüglich des Anteils von 65 % zu erreichen

Neues Szenario des BEE: Erneuerbare Energien müssen verstärkt ausgebaut werden um das Ziel 2030 bezüglich des Anteils von 65 % zu erreichen

07. Mai 2019 – pv magazine

Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung wurde das Ziel eines Ausbaus der erneuerbaren Energien auf einen Anteil von 65 % im Strommix im Jahr 2030 festgeschrieben. Der Bundesverband Erneuerbare Energien e.V. (BEE) hat nun diesbezüglich eine Analyse des Stromsektors in Auftrag gegeben und am Montagabend die Ergebnisse des “Szenario 2030” vorgestellt – mit mahnenden Worten.

„Um im Jahr 2030 einen Anteil von 65 Prozent Erneuerbarer Energien zu erreichen, sind bessere Rahmenbedingungen erforderlich. Der Schalter muss sofort umgelegt und der Ausbau der Erneuerbaren wieder beschleunigt werden“

Simone Peter – Präsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare Energien

Das deutliche Ergebnis des Szenarios: Unter den derzeitig geltenden politischen Rahmenbedingungen und den geplanten Zubauraten in den einzelnen Bereichen der Erneuerbaren Energien können die Ziele der Bundesregierung nicht ereicht werden. Innerhalb des Szenarios wird angenommen, dass Energiemaßnahmen stärker zum Tragen kommen, jedoch der Bruttostromverbrauch aufgrund der zunehmenden Sektorenkopplung auf einen Verbrauch von ca. 740 Terrawattstunden steigen wird. Unter Annahme der Weiterführung der derzeitigen Rahmenbedingungen würden die Erneuerbaren gerade einmal einen Anteil von 44 % im Jahr 2030 ausmachen.

Nach Berechnungen des BEE wären jährliche Zubauraten von 10 Gigawatt Photovoltaik und 5,7 Gigawatt Windenergie notwendig um das ambitionierte Ziel zu erreichen. Weiterhin müsste eine zusätzliche Leistung von 600 Megawatt Bioenergie und 50 Megawatt aus Wasserkraft und Geothermie pro Jahr installiert werden. Wärmepumpen, Elektromobilität und Power- to-X-Anlagen verursachen eine zusätzlichen Strombedarf, welcher durch weitere Effizienzmaßnahmen kompensiert werden kann und muss.

„Der BEE legt den Finger in die Wunde der aktuellen deutschen Energiepolitik – und zeigt den Widerspruch der Bundesregierung“

Marcel Keiffenheim – Leiter Politik und Kommunikation von Greenpeace Energy

Angesichts der drastischen Ergebnisse des Szenarios fordert der BEE nun die Bundesregierung zum Handeln auf. Vorhandene Deckel für Photovoltaik, Biogas und Offshore-Windkraft müssen abgeschafft, Flächen und Genehmigungen für den Ausbau der erneuerbaren Energien zur Verfügung gestellt bzw. erteilt werden. Es braucht nun klare politsche Entscheidungen für den Ausbau der erneuerbare Energien.

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Über den Autor

Claudia Domröse leea-mitarbeiter