Was versteht man unter “Smart Grids”?

Was versteht man unter “Smart Grids”?

14. Mai 2019 – BMWi Newsletter “Energiewende direkt”

Bisher wurden viele Verbraucher durch einige wenige Atom- und Kohlekraftwerke versorgt. Die Energieerzeugung konnte aufgrund der stetigen Produktion durch die Kraftwerke leicht berechnet, der Energieverbrauch auf Seiten der Kunden konstant abgedeckt werden. Es kam seltener zu Schwankungen oder Überlastungen im Stromnetz. Dementsprechend wurde das Netz auf einen relativ gleichbleibenden Stromtransport ausgelegt. Die Umstellung unseres Energieversorgungssystems auf die Nutzung regenerativer Energien stellt besonders die Stromnetzbetreiber nun vor neue Herausforderungen.

Strom aus Wind und Sonne ist nicht anhaltend verfügbar. Energieanlagen speisen den Strom nur fluktuierend ins Netz ein. Zudem kann dieser, sofern vorhanden, nicht immer sofort verbraucht werden. Neben den Schwankungen von Angebot und Nachfrage gibt es viele zusätzliche Erzeuger. Jeder Betreiber einer Photovoltaikanlage, ob nun Privatperson, Unternehmen oder Kommune, ist aus Sicht des Netzbetreibers nicht nur Stromkonsument, sondern auch -produzent. Neue Technologien wie beispielsweise die Elektromobilität werden unseren künftigen Stromverbrauch zusätzlich erhöhen, z.B. wenn gleichzeitig viele Verbraucher ihre Elektrofahrzeuge laden. Als diese Faktoren spielen im Energiesystem der Zukunft eine Rolle und müssen bei einer stabilen Netzführung beachtet werden.

Hierbei können intelligente Stromnetze- sogenannte “Smart Grids” – helfen. Ein Smart Grid vernetzt Energieerzeuger, -verbraucher und -zwischenspeicher auf intelligente Weise miteinander. So kann beispielsweise der Akku des Elektroautos oder ein Hausspeicher als Zwischenspeicher von überschüssigem regenerativ erzeugten Strom genutzt werden, bis dieser gebraucht wird. Für die Vernetzung der einzelnen Komponenten bedarf neben den herkömmlichen Stromleitungen auch einer Datenkommunikation über Datenleitungen und intelligenter Messsysteme. Die “Smart Meter” bilden das Herzstück eines Smart Grids. Diese messen den Strombrauch beim Kunden, welcher einen genauen Überblick über seine Verbräuche erhält, und liefern diese Daten sowohl an den Stromlieferanten, der die Abrechnung effizienter gestalten kann, als auch an den Netzbetreiber, welcher aufgrund der detailierten Informationen das Stromnetz besser steuern kann. Die Daten werden hierbei besonders gesichert übertragen um die strengen Regeln des Datenschutzes einzuhalten.

Weitere Informationen und den vollständigen Artikel des BMWi finden Sie hier.

Über den Autor

Claudia Domröse leea-mitarbeiter