Das KIT startet neues Verbundvorhaben zur Steigerung der Übertragungskapazität von Freileitungen

Das KIT startet neues Verbundvorhaben zur Steigerung der Übertragungskapazität von Freileitungen

24. April 2019 – pv magazine

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) will im Verbundvorhaben “PrognoNetz” die Übertragungskapazität von Freileitungen erhöhen. Geschehen soll dies über den Einsatz von künstlicher Intelligenz, genauer über selbstlernende Sensornetzwerke. Der Vorteil liegt auf der Hand. Strommnetze, die effizienter genutzt werden können, müssen im geringeren Umfang ausgebaut werden.

Die Grundidee des Vorhabens: Die Übertragungskapazität von Freileitungen ist – ebenso wie der Ertrag von Windenergie- und Photovoltaikanlagen – abhängig von der Witterung. Die über die Freileitungen transportierbare Strommenge steigt mit abnehmender Umgebungstemperatur und zunehmenden Wind. Die Leitungen werden heruntergekühlt und es kann mehr Strom transportiert werden. Hier spielen Faktoren wie die Sonneneinstrahlung, die Windgeschwindigkeit und -richtung eine wichtige Rolle. Zudem hat auch die Vegetation und die lokale Beschaffenheit der Erdoberfläche einen Einfluss auf die Umgebungstemperatur. Diese Daten sind in der unmittelbaren Umgebung von Freileitungen jedoch nur unzureichend bekannt.

Ziel des “PrognoNetz” ist es ein flächendeckendes Netzwerk aus Sensoren in der Nähe von Freileitungen zu installieren, welche die Umgebungsbedingungen präzise erfassen. Durch diese Daten soll die Kühlwirkung verschiedener gemessener Parameter auf die Freileitungen errechnet und für eine Prognose der transportierbaren Strommenge genutzt werden. Zudem sollen durch eine neue selbstlernende Funktion der Sensoren noch genauere Strombelastungsprognosen erstellt werden können. Die Forscher des KIT rechnen mit einer Kapazitätssteigerung zwischen 15 und 30 Prozent.

„Diese Erhöhung lässt sich erreichen, ohne die maximal zulässige Leitertemperatur zu überschreiten und ohne die Mindestabstände des Leiters zum Boden oder zu Gegenständen zu unterschreiten.“

Wilhelm Stork, Leiter der Mikrosystemtechnik am Institut für Technik der Informationsverarbeitung (ITIV) des KIT

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Über den Autor

Claudia Domröse leea-mitarbeiter