Fünf häufige Irrtümer beim Thema Dämmen

Fünf häufige Irrtümer beim Thema Dämmen

24.07.2023, www.geb-info.de

Eine gute Gebäudedämmung senkt Energiekosten und schützt zusätzlich das Klima. Zudem ist sie die Basis für die Verwendung moderner Heizsysteme, oft in Kombination mit selbst gewonnener Energie aus Photovoltaik. Bei energetischen Sanierungsmaßnahmen am Haus ist es ratsam, zunächst die Dämmung zu prüfen, bevor man neue Heizsysteme einbaut.

Hier sind einmal die 5 verbreitesten Irrtümer über das Dämmen aufgelistet:

1. Dämmung ist zu teuer und rechnet sich finanziell kaum

Eine klassische Dämmung der Außenwände ist oft günstiger als eine neue Heizung, auch unter Berücksichtigung üblicher Förderzuschüsse. Vor allem spart die Gebäudedämmung viel Energie. Eine gedämmte Außenwand lässt beispielsweise nur noch 10 bis 15 Prozent der ursprünglichen Energiemenge durch und hält bis zu 40 Jahre. Ebenso bei der Dachdämmung sieht es gut aus. Mit der energetischen Aufwertung von Dach oder Fassade steigt außerdem der Wert der Immobilie.

2. Dämmmaterial ist Sondermüll

Die heute oft verwendeten Hartschaumplatten aus Polystyrol sind EPS (expandiertes Polystyrol) und XPS (extrudierter Polystyrol-Hartschaum). Diese enthielten früher ein für gefährlich geltendes Flammschutzmittel und mussten getrennt entsorgt werden. Seit 2016 sind diese allerdings verboten. Andere Dämmstoffe, wie Mineralwolle oder Naturdämmstoffe sind von dem Sondermüll-Thema ohnehin nicht betroffen.

3. Dämmstoffe aus Glaswolle sind gesundheitsschädlich

Auch das Glaswolle, krebserregend sei, ist bereits veraltetes Wissen. Heute haben die Fasern des Materials eine andere Beschaffenheit, wodurch diese Dämmwolle als unkritisch gilt. Zwar können sie bei direktem Hautkontakt Reizungen hervorrufen, als gesundheitsgefährdend gelten es jedoch nicht. Das Tragen von Handschuhen kann hier Abhilfe schaffen.

4. Dämmung erhöht das Brandrisiko

Dieser Irrtum bezieht sich auf Hartschaumplatten aus EPS, den häufigsten Dämmstoff im Gebäudebereich. Fachauswertungen und Statistiken zeigen jedoch, dass sie keinen wesentlichen Einfluss auf den Brandverlauf haben. Das höchste Brandrisiko im Wohngebäudebereich weist statistisch der Küchenbereich auf.

5. Wärmedämmung führt zu Schimmel

Der Irrtum beruht darauf, dass Bauteile wie Wände oder Decken nach einer Dämmung zu dicht sind und damit eine Feuchteregulierung nicht mehr gewährleistet wird. Die meisten Dämmstoffe sind dazu nicht dicht genug, wie etwa die häufig verbauten EPS-Hartschaumplatten. Ein Fehler bei der Ausführung kann aber sein, Dämmung von außen, also der kalten Seite, zu stark abzudichten, etwa mit einem falsch gewählten Außenputz. Eine korrekt ausgeführte Gebäudedämmung durch einen Fachbetrieb verringert letztendlich immer das Risiko von Schimmelbildung.

Weiterführende Informationen finden Sie hier.

Quelle: Verbraucherzentrale NRW / ab

Über den Autor

Kristin Brechler leea-mitarbeiter